Warum?
Ich habe bereits einige berichte gelesen. Von Ärzten aber
auch von Autisten.
Über Overloads hatte ich vorher aber noch nicht so viel
gelesen, oder ich habe es nicht verstanden, da ich es nicht zuordnen konnte.
Am Samstag bei Auticare, hat mich Sam drauf aufmerksam
gemacht, dass Luke vom Verhalten her, anders ist, als sonst. Wir haben Uns drüber Unterhalten
und Sie erzählte mir von Ihren Overloads.
Ich als Nerotypischer Mensch, habe natürlich auch Tage, wo
einfach alles um mich herum zu viel ist. Wo ich meine Ruhe haben möchte, für
mich alleine sein will.
Aber bei einigen
Autisten ist das etwas anders…
Overloads, nennen es Autisten und Ärzte.
Overloads sind natürlich bei jedem Autisten anders.
Individuell. Jeder Mensch ist einfach Individuell und so unterschiedlich fallen
Overloads auch aus.
Ich fragte Sam wie es bei Ihr ist.
Wenn es eine Situation gab, wo viel zu viele Reize waren.
Der Kopf überladen ist. Macht sie es sich Dunkel, für einige Tage. Überall in
der Wohnung sind die Rollos unten. Es dürfen keine neuen reize dazu kommen, da
der kopf schon zu voll ist und die erlebten reize erst mal abgearbeitet werden
müssen.
Wenn ein Neurotypisches Kind ein schlimmes Erlebnis hatte,
wie zu. Einen Arzt besuch, lenkt man das Kind ab, durch einen Zoo besuch, oder
Kirmes, oder Spielplatz usw.
Bei Autisten soll man dies nicht machen. Wenn man überlegt,
ist es auch logisch, denn es würden ja wieder neue Reize dazu kommen.
Das heißt nach einem Erlebnis, wo es einfach von allem zu
viel war, braucht man viel ruhe, wenige reize.
Ich habe etwas gelesen, das werde ich hier einfügen, für die
Menschen, die sich das nicht vorstellen können…
Das hat zur Folge, dass Autisten mitunter von dem, was ihnen begegnet, überwältigt sind. Auch Nichtautisten kennen Situationen, in denen sie nach einen starken Eindruck nicht in der Lage sind sich zu bewegen oder sich unfähig fühlen, etwas zu beantworten. Diese Zustände erleben Autisten in einer Gesellschaft, die nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist, häufiger und wohl auch tiefgreifender als Nichtautisten.
Da Nichtautisten meist anders wahrnehmen, können sie oft Reaktionen von Autisten nicht gut nachfühlen, nicht selten erkennen sie nicht einmal die Ursachen für die jeweiligen Reaktionen.
Unter allen Menschen gibt es verschiedene Temperamente, egal ob Autist oder nicht. Der eine ist eher cholerisch, der andere zurückhaltend und schüchtern. Daher reagieren auch Autisten in einem Overload recht unterschiedlich. Wie würden wohl Nichtautisten reagieren, wenn man sie Geräuschen aussetzt, die ihnen das Gefühl geben, ihr Trommelfell würde platzen? Wie reagieren sie, wenn das ständig passiert und keiner diese Zumutungen abstellt? Sie reagieren, wie Menschen auf solche Herausforderungen eben reagieren. Diese Reaktionen sind nicht psychisch krank, sondern in einer anderen Wahrnehmung begründet, die an sich Stärken und Schwächen beinhaltet, ebenso wie nichtautistische Wahrnehmung.
Wenn ein Autist sich benimmt "wie ein Irrer", dann hat das seine Gründe in seiner Umgebung und in deren Abbild in seiner Wahrnehmung. Dies zu ignorieren bedeutet einem schwer leidenden Menschen die Hilfe zu verweigern und ihn weiter in einen psychischen Abgrund zu treiben.
Ein Autist leidet nie unter seiner menschlichen Veranlagung, sondern wegen äußerer Umstände.
http://auties.net/overload
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