Am Samstagmorgen, wurde Luke wie jeden Morgen um 9 Uhr wach.
Wie jeden Morgen, ginge ich ins Kinderzimmer, schob das
Rollo an seinem Fenster hoch, so dass die Sonne rein schein konnte und sagte
mit ruhiger Stimme guten Morgen Luke. Hast du gut geschlafen?
Ich ging zu seinem
Bett, habe Luke etwas Zeit gegeben, mich mit Ihm unterhalten, ihn aus dem Bett
raus genommen.
Wie jeden Morgen, bekam er seinen Kakao, der auf der Couch
im Wohnzimmer schon wartete. Ich fragte Luke ob er seine Bettdecke mit ins
Wohnzimmer nehmen will, er sagte okay.
Also nahm ich die Bettdecke, Luke rannte schon mal ins
Wohnzimmer, setzte sich auf die Couch und wartete darauf dass ich ihn mit der Bettdecke
zu decke.
Wie jeden Morgen gucken wir seine Lieblings Kinderfolge. Wir
haben einige folgen aufgenommen, so dass er die Folgen immer gucken kann, wann
er es für sich braucht.
Also saß ich mit Luke auf der Couch, er mit seinem Kakao,
ich mit meinem Kaffee und guckten, Morgen Oli“.
Ich habe Luke paar Tage vorher erzählt, dass am Samstag
Thorsten ( Spitzname Haggel ) und Victoria kommen. Lukes Onkel und Tante .
Luke sagte den ganzen Samstagmorgen schon haggel haggel haggel..
Er hat sich sehr auf Haggel (Thorsten) gefreut.
Um 12.30h waren Onkel und Tante dann endlich da. Luke rannte
zur Haustür und rief schon.
Nun standen die in Unserer Wohnung, Luke guckte nur auf den
Boden und bewegte sich gar nicht mehr. Das hat er in den letzten Wochen schon
oft gemacht.
Er hat sich einfach nicht mehr bewegt!
Er hat einige Zeit gebraucht und wir sind alle zusammen ins
Kinderzimmer und haben etwas gespielt.
Die Tante blieb noch mit Luke im Kinderzimmer. Lukes Onkel
und ich sind eben in die Küche gegangen.
Thorsten fragte mich sofort, wie lang es her ist, dass er
Luke gesehen hat.
3 Monate ca. !
Thorsten arbeitet bei der Caritas und kümmert sich um
Autisten, in jedem Alter.
Er war etwas erschrocken und verwundert, wie Lukes verhalten
ist. Das hat er so bei Luke noch nie gesehen. Haben Uns kurz unterhalten und
haben Uns dann fertig gemacht für die Autofahrt nach Dinslaken zum Autisten
treffen.
Um 14.30 Uhr waren wir dann endlich da. Victoria hat Lukes
Tasche getragen mit Spielsachen, isst und trinken. Thorsten hatte Luke an die
Hand genommen und ich habe das Auto abgeschlossen und lief denen hinter her.
Wir öffneten die Tür, gingen die Stufen nach Oben, dort in
einem Raum warteten auch schon Marco und Sam. Wir haben Uns begrüßt, ich habe
Sam, meine Freunde vorgestellt und Luke stand wieder an der Tür, Kopf nach
Unten und bewegte sich nicht.
Sam fragte sofort, wie lange er das schon macht. Ich habe es
schon seit mehreren Wochen bemerkt, aber mir nicht so viel bei gedacht.
An dieser Stelle möchte ich sagen: Wenn mir noch mal jemand
sagt, Autisten haben keine Gefühle, der kriegt richtig Ärger mit mir!!!
Denn das was ich Sah, hat mich Traurig gemacht. Sam
beobachtete Luke und stellte mir ein Paar fragen.
-
Seit wann macht er das?
-
Ist er Zuhause gern allein, zieht sich zurück?
-
Ist er oft abwesend?
-
Auffälligkeit beim Sprechen?
Er macht es, seid dem wir den ersten Termin in der Klinik
hatten.
Wo er in dem fremden Zimmer,
mit der fremden Ärztin sein musste, wir waren zwar dabei aber trotzdem war
sonst alles fremd und er durfte das Zimmer bei der Untersuchung nicht
verlassen und hatte einen extremen Wutanfall
(näheres konnte man ja in meinem Blog vom ersten Termin lesen).
Seit dem wurde es mit seinem ,,verhalten“ schlimmer und Samstag
eben ganz schlimm.
Seit einigen Tagen hat er extreme Gedankenschleifen. Sam
sagte auch, dass Sie gar nicht wusste, dass das so früh, also in Lukes alter
schon vorkommt.
Ein Beispiel: Er spielte mit seinem blauen Auto. Mit diesem
blauen Auto hatte er auch gespielt als er zuhause dabei eine Erdbeere aß.
Er saß bei auticare auf dem Boden, spielte mit dem blauen Auto
und sagte Erdbeere Erdbeere Erdbeere Erdbeere … einige Minuten. Er kam von
diesem Gedanken nicht los.
Das hat er ganz oft, ganz lange und stark.
Ganz oft am Tag sagt er auch. blau blau blau blau blau..
einige Minuten und kann nicht aufhören. Ich lenk ihn dann ab und unterhalte
mich mit ihm bis dieser Gedanke weg ist.
Früher hatte er das ganz lange, so dass er immer wieder
gegen die Wand gerannt ist. Hat seinen Kopf immer gegen die Wand geschlagen,
das macht er im Moment nicht, aber er kommt von dieser gedankenschleife nicht los.
Nicht von alleine .
Sam hatte ihn die ganze Zeit beobachtet und sagte Luke ist
sehr unsicher in allem. Er verarbeitet grad sehr viel. Sie erklärte mir was
Overloads sind. Dazu gleich im Blog mehr.
Bis 18 Uhr waren wir da. Luke brauchte etwas mehr Zeit um
sich wohl zu fühlen, aber Sam und Marco waren sehr lieb und nett.
Sind dann wieder Nachhause gefahren, wo Lukes Papa dann auch
auf uns gewartet hat, haben noch zusammen gegrillt und Luke ging dann ins Bett.
Onkel Thorsten musste Luke dann auch noch ein Gute Nacht Kuss
geben, das wollte Luke so J
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